Aufruf zur Demonstration Wer hat, der gibt – wir können uns die Reichen nicht mehr leisten! am 21.08 in Würzburg

Auf einem Schild vor einer bunt besprayten Wand ist ein Plakat zu sehen. Auf diesem steht auf dunklem, schwarz-weißen, kristallenen Hintergrund oben "100 Milliarden Euro kassierten deutsche Milliardär:innen in der Pandemie" und darunter in gelb "Wir können uns die Reichen nicht mehr leisten #maketherichpay". Oben steht "bundesweiter aktionstag" sowie unten rechts das "wer hat der gibt" logo, das das typische Flaschenpfandlogo mit Diamanten und Geldscheinen entfremdet. Unten mittig steht der Link zur Webseite "werhatdergibt.org". Unten links sind in pink Social Media Symbole. Rechts mittig auf dem Plakat steht in einem weiß-gewellten Kreis "14:00 Uhr Sa. 21.08 Wü-HBF."

Wir schließen uns dem Aufruf zur Wer hat, der gibt – wir können uns die Reichen nicht mehr leisten! – Demonstration zum bundesweiten Aktionstag am 21.08. in Würzburg an.

Wann: 14 Uhr
Wo: Hauptbahnhof Würzburg
Route: Hbf – Kaiserstr. – Juliuspromenade – Unterer Mainkai – Oberer Mainkai – Wirsbergstr. – Augustinerstr. – Domstr. – Kürschner Hof – Schönbornstr. – Eichhornstr. – Spiegelstr. – Kardinal Faulhaber Platz – Theaterstr. – Barbarossaplatz – Kaiserstr. – Hbf

Das Wer hat, der gibt Bündnis Würzburg ruft für Samstag, den 21.08 zur Demonstration um 14:00 Uhr am Hauptbahnhof Würzburg auf, denn wir können uns die Reichen nicht mehr leisten!

Gründe gibt es viele. Die Klimakrise, die Coronapandemie, Wohnungsnot und Mietpreise, Beschäftigungsverhältnisse, Rente, Bildung, soziale Sicherheit und so viel mehr. Hier nur ein paar Themen, denen wir uns am Samstag widmen:

Zum Beispiel zeigen die Entwicklungen der letzten Jahre, die Mieten in Würzburg steigen. Anfang 2020 mussten Mieter:innen in Würzburg ca. 26% ihres Budgets in die Miete investieren, damit war Würzburg nach Müchen Platz zwei in Bayern. Die seit August 2015 geltende Mietpreisbremse hatte in Würzburg keinen Effekt, es fehlte der offizielle Mietspiegel. Der war der Stadt auch 2019 noch zu teuer und zu aufwändig, man bemühte auserdem das Argument, die Kriterien zur Erstellung eines Mietspiegels müssten noch angepasst werden und man warte lieber auf die Bundesreform. Die erfolgte im Juli 2021, jetzt muss auch Würzburg einen Mietspiegel liefern. Das heißt seit Einführung der Mietpreispremse musste man selbst mindestens 1000€ und mehr für ein Gutachten zahlen, um zu hohe Quadratmeterpreise nachzuweisen. Aber was bringt uns dieser Mietspiegel, auch damit steigen die Mieten, man verkauft es dann halt als verhältnismäßig. Auch damit ist bezahlbarer Wohnraum zu knapp, gerade wenn man Wohnungen für 400€ pro Zimmer an WGs statt 600€ gesamt vermieten kann. Und so profitieren die Immobilienkonzerne weiter. Dawonia, Dema Invest und wie sie alle heißen. Wir wollen keine Mietpreisbremse, wir forden einen Mietendeckel in Würzburg. Wohnraum muss der Profitgenerierung und der Spekulation entzogen werden!

Auch der Klimawandel trifft Unterfranken. Im Klimabericht für Unterfranken des Forschungsprojekts bigdata@geo von 2020 prognostizieren die Forscher:innen zum Beispiel vermehrte Extremwetterereignisse und zunehmende Schäden für Landwirtschaft und Vegetation durch Hitze und Spätfrost. Laut Weltklimarat erzeugen die 10% reichsten Menschen auf der Welt fast 40% des CO2 Ausstoßes. Zu diesen gehört man bereits mit einem Jahreseinkommen ab ca. 29.700€. Von Reichtum kann bei knapp 2500€ Brutto im Monat in Deutschland aber keine Rede sein. Diesen die Kosten für die Bekämpfung der Klimakrise aufzulasten ist blanker Hohn, im Angesicht von 136 Milliardär:innen und 1,5 Millionen Millionär:innen hierzulande, die in der Coronakrise immer reicher wurden (zB. durch Immobilien). Stattdessen muss es allen ermöglicht werden, klimagerecht zu leben. Ein Anfang wären da die seit Jahrzenten geplanten Straßenbahnlinien in Würzburg, anstatt ein Autobahnkreuz in die Stadt zu bauen. Würde der Straßenbahnlinienausbau auch nur annähernd so schnell gehen wie der Straßenausbau, wäre die Linie 6 zum Hubland wirklich 2015 fertig gestellt worden. Wir fordern sinnvolle Klimastadtpolitik statt symbolische Bürgermeisterposten.

Mit Blick auf die immensen Kosten der Coronapandemie, die auf uns zukommen, kann es nur eine Antwort geben: Wir fordern das Ende der “wer hat, dem wird gegeben” – Politik! Eine Politik, die das Einkommen der Massen immer weiter besteuert, statt den Reichtum der Wenigen abzuschöpfen ist Klassenkampf von oben. Aber wir, die Angestellten und Arbeiter:innen, die Prekären, die Migrant:innen, die Illegalisierten und Marginalisierten, die Queers, die Studierenden und Rentner:innen, die Be_hinderten, die Überflüssigen, die Freaks, die Unangepassten und Künstler:innen, wir sind auch Klasse, und als solche werden wir kämpfen.

Das Geld ist da, wir müssen es uns nur holen. Gegen die Umverteilung von unten nach oben, ran an das Vermögen der Reichen. Für eine bewohnbare Welt, für eine Stadt, für den Wohlstand und die soziale Sicherheit für alle und die freie Entfaltung der Einzelnen am 21.08 auf die Straße – wer hat, der gibt!

Denkt an Masken und Abstände!

Aufruf von Wer hat, der gibt:
https://werhatdergibt.org/aktionstag2021/

Démosphère Veranstaltung: https://wuerzburg.demosphere.net/event/2690