Wir schließen uns dem Aufruf zur Demo „lockdown capitalism“ am 23.01.2021 in Würzburg an.
lockdown capitalism – make the rich pay for COVID-19!
Aufruf:
Am Samstag, 23.01.2021, demonstrieren wir in Würzburg für ein Ende des Pflegemangels, Infektionsschutz am Arbeitsplatz und eine Vermögenssteuer. Unter dem Motto #LockdownCapitalism fordern wir, dass die Krise nicht auf dem Rücken der Armen ausgetragen wird! Aufruf:
Lockdown Capitalism! – Demonstration in Würzburg
Auftaktkundgebung: 16 Uhr Würzburg Hbf
Abschlusskundgebung: Unterer Markt
Im März 2020 traf das #Corona-Virus Würzburg früh und hart. Viele Menschen unserer Stadt, besonders in den Altenheimen, verloren ihr Leben durch Covid19. Überall halfen sich die Menschen gegenseitig. Der Facebook-Gruppe Coronahilfe in und um Würzburg traten Tausende bei, Würzburger:innen organisierten Einkaufshilfen und Ehrenamtliche sprangen ein, um das überforderte Gesundheitssystem am Laufen zu halten. Die Pflege nicht weiter kaputt sparen – Gesundheit darf keine Ware sein!
Im Januar 2021 wirkt der Applaus aus dem März 2020 für das Gesundheitspersonal wie ein Hohn. Noch immer leisten sie Großartiges. Doch ein Ende des Personalmangels in den Gesundheitsberufen ist längst nicht abzusehen. Statt den Pflegemangel effektiv zu bekämpfen, prescht Söder mit einer „Impfpflicht“ für Pfleger:innen vor. Dabei schafft es das jahrzehntelang herunter gesparte Gesundheitssystem nicht einmal den vorhandenen Impfstoff zu verteilen. Regeln für Arbeitgeber:innen statt übertriebene Einschränkungen des Privatlebens!
Mittlerweile überbieten sich die Politiker:innen mit Maßnahmen, die das Privatleben einschränken. 15 km-Regel, Ausgangsverbot um 21 Uhr und das Verbot sich zu dritt in der Öffentlichkeit zu treffen, stehen exemplarisch für die heftigsten Einschränkungen der Grundrechte seit Bestehen der BRD. Währenddessen ließen die Herrschenden im „Lockdown light“ alles, bis auf das was Spaß macht, offen und haben uns mit ihrer zögerlichen Politik gegenüber der Wirtschaft erst die hohen Zahlen eingebrockt. Auch Anfang Januar wurden keine verbindlichen Regeln für Arbeitgeber:innen eingeführt. Die Regierung „appelliert“ an die Arbeitgeber:innen, während sie unser Privatleben mit strikten Verboten einschränkt! Immer mehr Armut – Vermögen der Superreichen wächst 2020 um 21 Prozent!
Viele Menschen haben ihre Jobs im Jahr 2020 verloren: Ob in Gaststätten, Kneipen oder im Einzelhandel. Auch die größeren Unternehmen, wie in Würzburg, s. Oliver, nutzen die Krise um ihre Arbeiter:innen vor die Tür zu schicken. Jedes fünfte Kind leidet mittlerweile unter Armut. In der Krise arbeiten jene weiter, die im Frühjahr als „systemrelevant“ bezeichnet wurden. Trotz geschlossenem Handel wird weiter konsumiert – auf dem Rücken der Lieferboten und der Beschäftigten in den Amazon-Logistikzentren. Ein solches soll auch 2021 in Unterfranken bei Oerlenbach entstehen. Jeff Bezos Unternehmen Amazon wird den meisten Arbeiter:innen nur den Mindestlohn, der immer noch unter 10 Euro liegt, bezahlen. Dabei wurde in der Krise klar: Die, die am härtesten arbeiten, verdienen oft am wenigsten und sind für die Gesellschaft unverzichtbar. In der Krise gewinnen die Kapitalist:innen. Die 500 reichsten Menschen konnten 2020 ihr Vermögen um 21% (1,2 Billionen) vermehren. Es ist Zeit für eine Vermögenssteuer und einen Mindestlohn von 15 Euro! Kommt mit Mund-Nasen-Schutz am Samstag, 23.01.2021 zur Auftaktkundgebung am Würzburger Hbf. Wer die Abstände von mind. 1,5 Meter nicht einhält, die Gefahren des Coronavirus herunterspielt oder verschwörungsideologischen Mist redet/auf seinen Bannern stehen hat, werden wir unverzüglich von der Demonstration ausschließen. Unsere Demonstration findet zeitgleich mit der „lockdown capitalism“-Demonstration in Berlin statt (Infos: lockdowncapitalism.noblogs.org) und sieht sich als Ableger. Eure Krise nicht auf unserem Rücken austragen – Make the rich pay for Covid19!
Route:
Würzburg Bahnhofplatz (Auftakt 16 Uhr, 23.01.21) – Kaiserstraße – Barbarossaplatz – Theaterstraße – Eichhornstraße – Schönbornstraße – Dominikanerplatz – Juliuspromenade – Karmelitenstraße – Domstraße – Kürschnerhof – Oberer Markt – Unterer Markt (Abschlusskundgebung ab etwa 17:00 Uhr).
Facebook-Veranstaltung: facebook.com/events/4494288…